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biz.n/Greenpeace, Hamburg, 21.04.‘20.
Mit
Gülle
aus
Schweineställen
gelangen
antibiotikaresistente
Keime
und
sogar
Antibiotika
großflächig
in
die
Umwelt.
Das
ergeben
Laboranalysen
von
15
Gülleproben
aus
Schweineställen
in
fünf
Bundesländern.
Zwölf
der
15
Proben
enthielten
Bakterien
mit
Resistenzen
gegen
Antibiotika,
in
elf
Proben
ließen
sich
Bakterien
mit
Resistenz
gegen
Colistin
nachweisen.
Colistin
ist
als
Reserveantibiotikum
eines
der
letzten
Mittel
gegen
bestimmte
Infektionskrankheiten
beim
Menschen.
„Es
ist
unverantwortlich,
Antibiotika
und
resistente
Keime
über
die
Gülle
großflächig
auf
Äckern
zu
verteilen“,
sagt
Greenpeace-
Landwirtschaftsexperte
Dirk
Zimmermann.
„Damit
steigt
das
Risiko,
dass
Bakterien
oder
ihre
Resistenzen
Menschen
erreichen
und
die
Behandlung
von
Infektionen
erschweren
oder
gar
unmöglich
machen.
Reserveantibiotika
wie
Colistin
müssen
endlich
aus
der
Tierhaltung
verbannt werden.“
Die
Proben
sind
Greenpeace
in
den
vergangenen Monaten zugespielt
worden.
Sie
stammen
aus
Schleswig-
Holstein,
Niedersachsen,
Mecklenburg-
Vorpommern,
Nordrhein-Westfalen
und
Thüringen.
Greenpeace
prüfte
die
Angaben
zu
Ort
und
Zeit
der
Probenahmen
und
beauftragte
ein
Labor
mit
der
Untersuchung.
Das
Ergebnis
dieser
Stichprobe
wirft
ein
Schlaglicht
auf
eine
besorgniserregende
Entwicklung,
die
auch
den
Kampf
gegen
Pandemien
erschweren
kann.
Zwar
wirken
Antibiotika
nicht
gegen
Viren
wie
das
Coronavirus.
Aber
Virusinfektionen
werden
oft
von
bakteriellen
Infektionen
begleitet.
Und
Bakterien
können
ebenfalls
Auslöser
von
Epidemien
sein
–
wie
etwa
Tuberkulose
-
die
bislang
dank
Antibiotika noch beherrschbar sind.
Weltgesundheitsorganisation
warnt
vor Zukunft ohne Antibiotika
Nach
Angaben
der
EU-Kommission
sterben
schon
jetzt
allein
in
Europa
jährlich
etwa
33.000
Menschen
an
Infektionen
mit
antibiotikaresistenten
Keimen.
Die
Weltgesundheitsorganisation
WHO
warnt
vor
einem
„postantibiotischen
Zeitalter“,
in
dem
Medikamente
gegen
bakterielle Infektionen auf breiter Front
nicht
mehr
wirken,
und
fordert
ein
entschiedenes
Vorgehen
gegen
zunehmende
Resistenzen.
In
den
Tierställen
in
Deutschland
wurde
in
den
Jahren
2011
bis
2018
zwar
die
Gesamtmenge
eingesetzter
Antibiotika
von
1706
Tonnen
auf
722
Tonnen
gesenkt.
Doch
diese
Entwicklung
ist
inzwischen
ins
Stocken
geraten
und
bei
besonders
wichtigen
Wirkstoffen
ist
der
Rückgang weniger deutlich.
Durch
eine
ökologische
und
artgerechte
Tierhaltung
auf
größeren
Flächen,
könnten
Antibiotika
gezielter
in
viel
geringeren
Mengen
eingesetzt
werden.
Damit
würde
das
Risiko
geringer,
dass
Bakterien
in
den
Ställen
Resistenzen
entwickeln.
„Schlechte
Haltungsbedingungen
dürfen
nicht
länger
durch
Medikamente
ausgeglichen
werden“,
sagt
Dr.
Dirk
Zimmermann,
Agrarbiologe
bei
Greenpeace.
„Die
Tierhaltung
muss
dringend
umgestellt
werde,
sonst
droht
die
globale
Bedrohung
durch
Antibiotikaresistenzen
außer
Kontrolle zu geraten.“
Greenpeace-Analyse
Resistente Keime
geraten per Gülle aus
Schweineställen in die
Umwelt
Bessere Haltungsbedingungen würden Risiken durch
Antibiotikaeinsatz mindern
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